Testplanung

Eine «Local Area» mit Gesundheitszentrum und ein Kleinquartier im Hof sollen nach dem Wegzug der städtischen Verwaltung und der Polizei neue Impulse in der Winterthurer Altstadt setzen.

Mit der Zentralisierung der städtischen Verwaltung im Superblock im Sulzerareal werden diverse Gebäude in der oberen Winterthurer Altstadt frei. Mit einer Testplanung sollen Ideen entwickelt werden, mit denen nach dem Wegzug ab 2016 Impulse gesetzt werden können. Unter den frei werdenden Liegenschaften befinden sich diverse historische Gebäude, wie etwa die Badewannenmoschee oder das Haus zum Adler. Bei ersterem handelt es sich um das erste öffentliche Bad der Schweiz.

Das Büro Zimraum hat die Testplanung im Team mit Naomi Hajnos Architekten, Blaser & Partner und Roger Bernet durchgeführt. Die Testplanung folgt einer Leitidee, die im Nutzungskonzept konsequent umgesetzt wird.

Die Leitidee:

«Das Obertor wird der Stadt und der Region als öffentlich erlebbarer Ort mit dem Gesundheitszentrum «Fortuna», einem Hammam, dem Boutique‐Hotel «Adler», diversen neuen Büroräumlichkeiten und über siebzig neuen Wohnungen übergegeben. Am oberen Rand des Untertors bietet das Quartier neue Möglichkeiten, die authentische, unaufgeregte historische Stadt auf eine gesunde Art zu erleben. Das Obertor wird zu einem neuen Schwerpunkt im Gesundheitscluster Winterthur.

Wo Menschen dasselbe Erlebnis teilen, wird die gemeinsame Identität gestärkt. Freizeit und Erholung spielen darin eine wichtige Rolle, weil sie neben ihrem funktionalen Wert auch eine emotionale Dimension haben. Damit sie identitätsstiftend wirken, müssen sie in ein Setting von kommerziellen und nicht kommerziellen Angeboten eingebettet sein und eine historisch verankerte Geschichte haben.

Die städtebauliche Kulisse der Altstadt Obertor impliziert geradezu das Nebeneinander von kommerzieller und nicht kommerzieller Nutzung. Ausgewählte historische Gebäude und Höfe, die bisher von der Stadtverwaltung besetzt wurden, sollen öffentlich inszeniert und mit einer ursprünglichen Nutzung wiederbelebt werden. Der Gebäudebestand auf die Stadthausstrasse soll als «Altstadtmauer» städtebaulich verdichtet werden.

Neue Angebote an symbolischen Orten ermöglichen die Identifikation mit der lokalen Geschichte und stellen eine Verbundenheit der Lokalen und «Besuchenden» mit dem Obertor her.»

Auszug aus dem Erläuterungsbericht, Team Zimraum